Stille

Rauminstallation für St Gertrud, Köln

2021

Gipsgetränkte Gaze, pigmentiert

Steckraster und stilisierte Baumsilhouetten aus lasiertem Konstruktionsholz

Auszug aus dem Projektantrag: 

„…Aus einfachem Konstruktionsholz möchte ich einen stilisierten Wald von ca. 20 qm Grundfläche bauen. Die einzelnen „ Stämme“ werden in einem am Boden liegenden Raster aus gleichem Material verankert. In den rudimentären  „Ästen“ der Bäume sollen Gipsobjekte hängen. Diese Gipsobjekte sind gefertigt aus  gipsgetränkten Tüchern, die über Vogelkäfigen getrocknet wurden. Die Vogelkäfige sind in der fertigen Installation nur noch als Negativabdruck auf der Innenseite der Gipshüllen zu sehen. Die Gipsobjekte sind auf der Innenseite mit Pigment leicht rot gefärbt. Die Außenhaut ist mit Gipsklecksen versehen.

So im Wald schwebend haben die Gipsobjekte etwas Gespenstisches. Entfernt erinnern sie an eine Hinrichtungsstätte.

Die Anmutung der Gipsobjekte korrespondiert mit der architektonischen Außenhülle des Ausstellungsraumes. Die brutalistische Kirche St. Gertud gleicht einem erstarrten Faltenwurf, wie er in der Natur z. B. durch das Aneinanderstoßen der Kontinentalplatten und den dadurch entstandenen “Falten“ der Gebirgszüge  vorkommt.

In der umgewidmeten Kirche ist Stille eingekehrt, keine singende Gemeinde mehr. Wie bei Vögeln die man durch das Abdecken des Käfigs mit einem Tuch zum Schweigen bringt…“